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Vorwort

Das Steinkohlenbergwerk Ewald Fortsetzung mit Sitz in Oer-Erkenschwick betreibt seit 1903 Steinkohlenabbau in der 13,2 qkm großen Berechtsame gleichen Namens und seit 1965 zusätzlich in dem 15,8 qkm großen Südfeld, das ihm aus dem Grubenfeld des Steinkohlenbergwerks König Ludwig zugeschlagen wurde. Seit dem Jahre 1970 entwickelt es in dem nördlich angrenzenden Grubenfeld das Anschlußbergwerk Haard.

Mit der Gründung des Bergwerks Haard wird die Zeche Ewald Fortsetzung nach fast 80 Jahren wechselvoller Geschichte am 30. Juni 1978 wegen Erschöpfung ihrer wirtschaftlich bauwürdigen Steinkohlenvorräte stillgelegt. Ihre Schächte, Hauptstrecken und Tagesanlagen dienen weiterhin dem Bergwerk Haard. Seine Geschichte beginnt mit der Gründung der Gewerkschaft Ewald Fortsetzung am 7. März 1899. Die Einweihung der Schachtanlage An der Haard 1 ist ein entscheidendes Ereignis in der wechselvollen, von Glanz und Elend begleiteten Geschichte des Bergwerks.

Die im November 1991 getroffenen kohlepolitischen Vereinbarungen zwingen die Ruhrkohle AG zu Förderreduzierung und Verbundmaßnahmen. Danach werden die Bergwerke Haard und General Blumenthal ab dem 1. Oktober 1992 als Verbundbergwerk weitergeführt. Die gemeinsame Förderung soll ab 1. Januar 1996 von derzeit 16.300 Tonnen auf täglich 14.000 Tonnen zurückgenommen werden. Die mit Übergang in das Haardfeld entwickelten Pläne des Bergwerks, den Abbau in den östlich angrenzenden Planungsraum Olfen auszuweiten und bis zum Jahre 2003 eine neue Förderanlage am Standort Ewald Fortsetzung 4/5 zu errichten, haben Eingang in das Optimierungskonzept der Ruhrkohle AG gefunden.

Wenn auch mit diesem Verbund die über 90-jährige Eigenständigkeit aufgegeben wird, so schafft er doch die Möglichkeit, den Bergbau in Oer-Erkenschwick für weitere Generationen zu erhalten.

Die vorliegenden Aufzeichnungen sollen nicht nur eine bloße Rückschau sein, sondern den Menschen dieser Region dabei helfen, ihre Geschichte wachzuhalten. Sie hat ihren Ursprung in Aufzeichnungen von Bergwerksdirektor Bernhard Jünemann. Herr Assessor Hans Arns hat mühsam die Ereignisse chronologisch zusammengetragen und Zusammenhänge erläutert.

Dank gilt denjenigen, die Hinweise und Anregungen gegeben haben. Bei der Abfassung des Buchmanuskriptes haben Herr Dipl.-Ing. Josef Einhäuser und Frau Anni Rehr in unermüdlichem Einsatz mitgewirkt.

Die Werksleitung ist sich bewußt, daß die Arbeit nur ein Versuch zur Darstellung der über neunzigjährigen Geschichte des Bergwerks sein kann. Es ist nicht möglich, die Namen all derer zu nennen, die die betriebliche Entwicklung vorangetrieben haben. Nicht zu vergessen sind all die Arbeiter, Angestellten, Führungskräfte und Betriebsräte, die mit Fleiß, Leistung, Verantwortungsbewußtsein und Durchhaltevermögen die unternehmerischen Entscheidungen umsetzten.

Ein Platz in der Geschichte unseres Bergwerks gebührt den Vorständen und Aufsichtsräten, die mit Weitblick immer wieder erhebliche Geldmittel bereitstellten und seine Entwicklung förderten.

Bergwerk Haard, am 30. September 1992
Anton Stark

 

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